Buenos Aires, Argentinien, früher Nachmittag. Ein Vater und sein neunjähriger Sohn auf dem Heimweg vom Fußballtraining

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ERSTE SZENE

SOHN. Ich habe heute zwei golazos1 geschossen, Papa.

VATER. Echt? Toll! Du hast natürlich auch einen brillanten Trainer.

SOHN. Ja, der ist ganz gut.

VATER. Ich meinte mich, wir üben ja fast jeden Sonntag im Park.

SOHN. Ach so. Ja.

Fußball im park

VATER. Ich bin trotzdem sehr stolz auf dich.

SOHN. Ohne mich hätte meine Mannschaft heute verloren.

VATER. Sag so was nicht.

SOHN. Doch, das stimmt. Die anderen haben vierdrei geführt, und dann habe ich kurz vor Schluss zweimal getroffen.

VATER. Aber so denkt nur ein hijo de re re re re contra mil puta2, wie dieser Cristiano Ronaldo.

SOHN. Weil der einen kleinen Pipi hat.

VATER. Das kannst du gar nicht wissen.

SOHN. Das hast du mir aber mal erzählt.

VATER. (überlegt) Der ist wirklich winzig.

Trikot des 2010 verstorbenen Ex-Präsidenten Néstor Kirchner (Fan von Racing Club), das dieser gern beim Kicken trug; Ausstellungsstück im Museum del Bicentenario

> 100 Prozent Kirchnerist: das Trikot des 2010 verstorbenen Ex-Präsidenten und Racing-Fans Néstor Kirchner, das dieser gern beim Kicken mit seinen Freunden trug (ausgestellt im Museo del Bicentenario)

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ZWEITE SZENE

SOHN. (geht an einer Baustelle vorbei) Warum wird denn gerade so viel gebaut in Buenos Aires?

VATER. Keine Ahnung. Vielleicht wegen der Präsidentschaftswahl. Cristina Kirchner will, dass alles hübsch aussieht.

SOHN. Dauert es noch lange bis zur Wahl?

VATER. 38 Tage. Am 25. Oktober wird gewählt.

SOHN. Will Cristina wieder Präsidentin werden?

VATER. Sie darf nicht.

SOHN. Nein?

VATER. Nein, die argentinische Verfassung erlaubt nur zwei Amtszeiten am Stück.

SOHN. Mmmhh.

VATER. Also acht Jahre.

SOHN. (sorgenvoll) Und der neue Präsident, Papi, macht der dann alles kaputt, was Cristina gebaut hat?

VORHANG

  1. Traumtore []
  2. in etwa: verdammter, verfluchter Scheißdreckmisthurensohn []