Mit Adam Ries an die Atlantikküste
von CHRISTOPH WESEMANN
Ein letztes Mal in diesem Sommer raus aus der Stadt, endlich wieder an die argentinische Atlantikküste. Es sind von Buenos Aires doch nur 350 Kilometer nach Ostende, wo es stiller ist als nebenan in Pinamar. Am Sonnabendvormittag loszufahren ist eine sehr gute Idee – und deshalb haben viele andere die auch. Ja, es ist ein bisschen Verkehr, aber der rollt – jedenfalls so lange, bis die Polizei eingreift. Argentinien ist auch das Land, in dem Polizisten Staus verursachen. Sie sitzen entweder dösend in ihren Pickups, oder sie stehen am Straßenrand und winken Autofahrer heraus. In diesem Fall staut es sich. Und danach rollt es wieder bis zum nächsten Kontrollpunkt. Jedes Mal sind zehn Minuten weg – und weil die Polizei alle 30 Kilometer fischt, summiert sich das bei 350 Kilometern nach Adam Ries auf immerhin … ähm … na, ganz schön viel Zeit.
Was der gemeine Argentinier vielleicht irgendwann lernen könnte: die rechte Spur benutzen, wenn er meint, 90 Kilometer pro Stunde seien ja fast 120, die gerade als Maximaltempo erlaubt sind. Ich habe ein paar Mal versucht, mit Blinker, Lichthupe, Handzeichen, Lärmhupe, Gebrüll und Mittelfingerakrobatik (in dieser Reihenfolge) erzieherisch einzugreifen – und dann rechts überholt, sogar einen Reisebus, der es sich in der linken Spur gemütlich gemacht hatte.
Die Seebrücke von Pinamar ist übrigens – ach, urteilen Sie selbst.