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Pilgern hoch vier: Die 240-Kilometer-Wallfahrt

von CHRISTOPH WESEMANN

0.40 Uhr.

Cristian erzählt, es gebe auch eine viertägige Wallfahrt, die von Buenos Aires nach San Nicolás de los Arroyos führe und 240 Kilometer lang sei. Könnten wir ja im nächsten Jahr machen.

Mal sehen.

Text: Piranhas am Straßenrand, mein tapferer Zeh und ein schwerhöriger Priester: Die Wallfahrt nach Luján (7. Oktober 2014)

Der Rucksack ist gepackt. Hut und Sonnenbrille, Katzenwäschekram und Deospray, Notizblock, Kuli und Kamera, Mate, Isomatte, Schlafsack vom Sohn und Hello-Kitty-Schmusedecke der Töchter, dazu die im Vorjahr auf der 60 Kilometer langen Wallfahrt nach Luján erfolgreich getesteten Dopingmittel »Actron 600« (Schmerztabletten) und »Diclofenac« (Schmerzcreme). Ach ja, und Pflaster.

Mit Cristian am Ende der Wallfahrt nach Luján

> Mit Cristian am Ende der Wallfahrt nach Luján

Am Montagmorgen um fünf Uhr besteigen mein argentinischer Freund, Sherpa Cristian, und ich den 60er-Bus, der uns zum Kilometer 44 der Panamericana bringt. Dort beginnt um sechs unser Fußmarsch nach San Nicolás de los Arroyos. Seit 1985 wird von Buenos Aires dorthin gepilgert, bei der Premiere waren es sechs Leute, mittlerweile sollen 500 bis 1500 Irre auf dieser Strecke unterwegs sein – »mit Glaube und Freude«. Vor uns: vier Tage und 240 Kilometer, mit anderen Worten die unerträglichen Qualen von Luján mal vier.

Oder hoch vier.

Gepäck

Wir verbringen die erste Nacht in Zárate, die zweite in San Pedro (wohl auf dem Gelände zweier Pfarrgemeinden) und die letzte dann in El Paraíso, wobei Das Paradies offenbar keine Stadt ist, sondern eine estación. Also ein Bahnhof? »Frag mich nicht«, sagt Cristian. »Ich bin auch noch nie nach San Nicolás gepilgert, ich weiß genauso viel wie du.« Jedenfalls, am Donnerstag, Punkt 20 Uhr erreichen wir das Heiligtum der Jungfrau Maria, einen auf den ersten Blick eher schmucklosen Tempel.

Ich gehe gut vorbereitet an den Start. Ich habe die letzten Tage nicht mehr unten im Ehebett geschlafen, sondern oben auf der Wohnzimmercouch – Höhenluft reichert bekanntlich die roten Blutkörperchen an – und außerdem viermal meinen Text von der 2014er-Wallfahrt nach Luján gelesen. Macht auch 240 Kilometer.

Ich musste meinen Rucksack allerdings zwischendurch mal absetzen.

Kleines Handicap: Cristian wird mir nicht noch einmal mit seinem Haustürschlüssel die kirschgroße Blase aufstechen. Nicht mal mit meinem Schlüssel.

Piranhas am Straßenrand, mein tapferer Zeh und ein schwerhöriger Priester: Die Wallfahrt nach Luján

von CHRISTOPH WESEMANN

Drei Pilger: der Autor mit Cristian (M.) und Nedy

Drei Pilger: der Autor mit Cristian (M.) und Nedy

Wallfahrt 20

Route: Liniers > Morón (8,467 km) – Morón > Merlo (10,024 km) – Merlo > La Reja (9,695 km) – La Reja > Las Malvinas (9,007 km) – Las Malvinas > General Rodríguez (3,054 km) – General Rodríguez > Basílica de Luján (16,163 km)

♦♦♦♦♦

 

10.30 Uhr – Stadtteil Liniers (Buenos Aires).

Erste Schritte. Mit meinen Marathonlaufschuhen, mit denen ich selbstverständlich noch nie Marathon gelaufen bin, läuft es sich wie auf Federn. Vielleicht pilgere ich heute nicht nur die 60 Kilometer vom Bahnhof Liniers nach Luján (sprich: Lu-chahn), sondern morgen auch gleich noch zurück.

11 Uhr.

Kern des Pilgerns ist: Bescheidenheit. Demut.

Geh nicht zu schnell! Lass sie rennen! Halt deine Schrittfrequenz! Raste sparsam!

11.30 Uhr – Haedo

Erster Stopp. Unplanmäßig. Schmerzen. Ich ziehe den Schuh aus und versuche, den Fuß aus der Marathonläufersocke zu bekommen, ohne dass der kleine Zeh, den ich mir vor zwei Wochen gebrochen habe, etwas davon merkt.

Wo sind wir überhaupt? Ah, Haedo, 41 509 Einwohner. Die Vororte von Buenos Aires sehen ja alle gleich aus. Hoch über dem Bürgersteig hängen die − in der Hauptstadt verbotenen − Werbetafeln der Taxizentralen, Anwälte, Banken, Matratzenmacher und Schlüpferverkäufer, und irgendwann kommt eine Plaza, die aussieht wie die davor und die danach: ein Befreier auf dem Pferd, Brunnen, Palmen, ringsherum Rathaus, Kirche, Gericht, Museum, Café, Kiosk, Café, Kiosk, Café.

Ich hole die Pflaster hervor und klebe wild an Zehen und Hacken herum. Ein Mann beugt sich herunter und fragt, ob ich Creme wolle, er habe welche dabei. »Anaflex« heißt sie. Danke.

»Falta mucho?«, frage ich Cristian. Frei übersetzt: Ist es noch weit? Nein, die Frage kommt nicht zu früh. Im vorigen Jahr hatte ich schon nach 300 Metern das erste Mal gefragt.

»Falta muy poco.«

Wir sind also fast da.

Cristian fragt, ob ich eine der grünen Tabletten schlucken wolle. Nein, Doping lehne ich ab.

12 Uhr.

»Anaflex« ist sensationell. Die Schmerzen sind weg. Könnte aber auch an »Actron 600« liegen, den grünen Pillen, von denen ich dann doch eine … ist ja nur Ibuprofen. Also kein Doping.

12.15 Uhr.

Es ist übrigens die 40. Wallfahrt der Jugend nach Luján. Und meine zweite.

Mit Cristian am 5. Oktober 2013 vor der Basilika von Luján

Mit Cristian am Morgen des 6. Oktober 2013 vor der Basilika

12.45 Uhr.

In der Apotheke gibt es keine Salbe von »Anaflex«. Nur »Diclofenac«. Soll aber genauso wirken. Probiere ich gleich aus. Neue Pflaster von »Band-Aid« haben wir auch. »Diclofenac«. »Actron 600«. »Band-Aid«. Ich fühle mich, als hätte ich die argentinische Ausgabe der »Apotheken-Umschau« gefrühstückt.

13 Uhr.

An der Straße werden Regencapes verkauft, weil Regen angekündigt ist. Man staunt ja immer wieder, wie flink argentinische Straßenhändler ihren Warenbestand umstellen können. Schiene wie im vorigen Jahr die Sonne, würden sie jetzt Sonnencreme verkaufen. Und Sonnenbrillen. Und Sonnenschirme. Und Handventilatoren. Und die passenden Batterien. Halbleer allerdings.

Wir kaufen natürlich keine Regencapes. Es regnet ja nicht. Sonnenmilch und alles andere würden wir auch nicht kaufen. Gegen die Sonne, die nicht da ist, trage ich meinen Hut vom Fußballverein Quilmes Atlético Club. Vor einem Jahr hatte ich schon am frühen Nachmittag ein knallrotes Gesicht. Weil wir keine Sonnenmilch gekauft hatten.

Vorübergehende Sperrung für den Autoverkehr

Vorübergehende Sperrung für den Autoverkehr

13.20 Uhr.

Cristian, mein argentinischer Freund, dessen Eltern aus Bolivien stammen, pilgert schon zum siebten Mal. Ich hatte ihm irgendwann erzählt, dass ich mit dem Auto nach Luján gefahren sei. Was für eine Riesenstrapaze das war! Üble Straße, unlesbare Wegweiser und so weiter. Ich erfuhr, dass Hunderttausende offenbar vollkommen Verrückte am ersten Sonnabend im Oktober zu Fuß nach Luján gehen. »Ich bin einer von ihnen«, hatte Cristian gesagt. »Willst du mitkommen?«

Pilger 1

Als wir dann am 5. Oktober 2013 unterwegs waren, zwei von zwei Millionen, erzählte er von der Tradition: Die Gläubigen pilgern zur Basilika und tragen der Jungfrau ihre Sorgen vor. Zeigt sich im Laufe des Jahres dann, dass sich die Jungfrau der Probleme angenommen hat, muss man die nächsten drei Jahre wieder zu ihr pilgern. Aus Dankbarkeit. Von mir hat sie nichts erfahren. Ich wollte in dieser Nacht nichts riskieren.

13.30 Uhr.

Cristians alter Schulfreund Nedy begleitet uns, auch er hat bolivianische Wurzeln. Ach, wie beneide ich ihn: Er weiß noch gar nicht, was ihm bevorsteht, es ist sein erstes Mal. Mein Hausmeister hat heute Morgen, als er mich davongehen sah, übrigens geschworen, es seien mehr als 60 Kilometer von Liniers nach Luján. Eher 70. Sein Kollege nebenan sagte: 80. Die beiden sind die Strecke vor vielen Jahren angeblich mal mit Fahrrädern abgefahren. Nedy wird aber auch zum ersten Mal die Frauen sehen, die vor dem Altar weinen und dabei Fotos ihrer Kinder und Enkel hochhalten.

Chrorípankauf (2013)

Chrorípankauf (2013)

Mittagessen. Wir holen uns Chorípan, eine grobe Wurst vom Grill im Baguette, und essen sie auf dem Bordstein sitzend. Köstlich. Ich könnte jetzt ein Bier nicht vertragen; würde dank der grünen Pille herrlich rumsen. Aber Alkohol darf ja heute nicht verkauft werden. (Und wird trotzdem heimlich verkauft.)

Wir sind in Morón angekommen, 122 642 Einwohner, Heimat eines Drittligisten mit dem Spitznamen »El Gallo«, der Hahn. Ich habe die Mannschaft mal an einem Winterabend gegen Platense gesehen, den »Tintenfisch«. Mieses Spiel.

Wallfahrt nach Luján (2014)

Wallfahrt nach Luján (2013)

Wallfahrt nach Luján (2013)

14.30 Uhr.Wallfahrt 18

Gleich beim ersten Souvenirstand halte ich an. Diese weiß-himmelblauen Bändchen mit dem Bild der Jungfrau und der Aufschrift »Protegé mi …« gefallen mir. Eins kostet umgerechnet 70 Cent.

»Was soll beschützt werden, chico?«, fragt der Händler. »Ich habe, warte, lass mich gucken: Beschütz meine Familie, Beschütz mein Auto oder Beschütz mein Moped

»Mein Auto.«

»Macht zehn Pesos.«

»Dein Auto? Du bist ein solcher Schwachkopf!«, sagt Cristian.

»Ähm Señor, meine Familie natürlich. Aber das Auto-Bändchen kaufe ich auch.«

15 Uhr.

»Wie willst du eigentlich mit diesem Zeh und dieser Frisur nach Luján kommen?«, hatte die Frau gestern gefragt. Eine Frechheit. Mein Zeh ist so tapfer.

15.05 Uhr.

Ich habe mich gerade in einem Schaufenster gespiegelt. Meine Frisur, das räume ich ein, ist gewagt. Carlos kann halt nur kurz, vorne jedenfalls. Er schneidet seit 40 Jahren Haare. (Die Frau meint: wie vor 40 Jahren.) Den Friseursalon bei uns im Viertel hat er im Winter 1974 aufgemacht. Er fragt mich immer nach Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge. Und zum Abschied zeigt er mir das Schwarzweißfoto von seiner Hochzeitsreise nach Dortmund. Ja, Dortmund. Die Ehe hat trotzdem gehalten.

Wallfahrt 2

Wallfahrt 1

Wallfahrt 3

16 Uhr − Castelar.

In Castelar denke ich an Alejandro, Fernando, Mauricio und Daniel, wobei Alejandro, genannt »der Affe«, schon tot ist. Sie sind die Helden aus dem großartigen Buch »Vier Jungs auf einem Foto« des Schriftstellers Eduardo Sacheri und stammen wie er aus Castelar.

Als Alejandro »Mono« stirbt, hinterlässt er nicht nur eine schmerzliche Lücke im Leben von Fernando, Mauricio und Daniel, sondern auch ein Riesenproblem: Das Erbe seiner kleinen Tochter droht sich in nichts aufzulösen. Monos gesamtes Vermögen steckt in einem jungen Fußballspieler, der einst eine glorreiche Karriere vor sich hatte, mittlerweile aber in einem drittklassigen Club kickt. In ein paar Monaten ist er keinen Peso mehr wert. Den Freunden bleibt nur eine Chance: Sie müssen den Spieler verkaufen, und zwar schnell. Doch wie sollen sie, die keine Ahnung vom Fußballgeschäft haben, einen Stürmer an den Mann bringen, der keine Tore schießt? Der Kampf um Monos Erbe wird zur Herausforderung ihres Lebens – und zur Zerreißprobe ihrer Freundschaft.

Inhaltsangabe des Verlags

Wir kaufen uns an einem Stand Bondiola, also fettiges Nackensteak vom Schwein im Baguette. Hat noch nirgends besser geschmeckt als in Castelar.

Wallfahrt 5

18 Uhr.

Wir haben vorhin mit vollem Bondiolamund ausgemacht, mindestens zwei Stunden ohne Pause zu gehen. Das machen wir. Wir halten weder in Ituzaingó noch in Merlo oder Moreno. Ich glaube, in Moreno hatten wir im vorigen Jahr unsere Rucksäcke öffnen müssen. Alkoholkontrolle der Polizei. Diesmal wird nicht kontrolliert.

18.30 Uhr.

Wir befinden uns auf dem unangenehmen, weil sehr langweiligen Teil des Pilgerwegs. Es geht nur noch geradeaus, immer den Gleisen entlang. Die nächste Sehenswürdigkeit: die Ampel, dort ganz hinten, also ganz vorn am Horizont. Vier Kilometer. Alles ist jetzt Luftlinie.

Wallfahrt nach Luján

18.50 Uhr.

Regen! Blitze! Donner! Die vor Stunden gekauften Umhänge kommen zum Einsatz. Bei den anderen. Und Regenschirme, die größtenteils Gerippe sind. Weil ich keinen eingepackt habe, reicht mir Cristian eine dunkelgraue Mülltüte. Die Löcher für Kopf und Arme hat er schon herausgeschnitten. Ein Pilgerprofi.

19 Uhr.

Guck mal, Diego geht direkt hinter uns. Ich habe ja an der Universidad Kennedy »Politische Kommunikation« belegt oder »Politische Strategie« oder »Strategische Politik« oder »Kommunikative Politik«. Und Diego leitet den Kurs: jeden zweiten Freitag im Monat von 9 bis 21 Uhr, Zertifikat im Oktober 2015. Ja, nur einmal im Monat. Aber das Erholen von zwölf Stunden Spanisch dauert bei mir auch zwei Wochen.

Diego hat noch gearbeitet und ist deshalb von Merlo losmarschiert. Pfffffff, fast die Hälfte ausgelassen. ¡No vale! Zählt nicht!

19.30 Uhr.

Die Shell-Tankstelle. Auf die warte ich schon seit Stunden. Noch 300 Meter, dann kommt rechts »La Quinta«, das Landhaus. Großer Garten. Großer Pool. Ein Geheimtipp. Die Besitzer grillen jedes Jahr Hamburger und Würste. Essen und Trinken sind kostenlos. Viele Pilger, die wenig Geld haben, stärken sich hier. Man kann sich sogar im Haus eine Weile aufs Bett legen. Aber das ist jetzt voller Mädchen.

Cristian mit Padre Adolfo (2013)

Cristian mit Padre Adolfo (2013)

Wir treffen Padre Adolfo, einen der vielen Priester, die mit der Masse pilgern. Viele von ihnen arbeiten und leben in Villas Miserias, den Elendsvierteln. Ihnen braucht man nichts übers Leben zu erzählen. Sie wissen alles. Sie kennen die Jungs, die Drogen verkaufen, und die, die an ihnen hängen. Oft sind’s ja dieselben. Wenn man verstehen will, warum die Katholiken in Südamerika mit Papst Benedikt XVI. nie ganz warm geworden sind – das ist die Erklärung. Er wirkte auf die Leute hier intellektuell und kühl, den Alltagssorgen entrückt. Der Priester ist für Katholiken auf dem Kontinent zuallererst ein Seelsorger, und die Kirche ein Zufluchtsort, wo es warmes Essen gibt und das Kind Nachhilfe bekommt oder ein Buch lesen kann. Der Unterricht fällt in den Armenvierteln ja regelmäßig aus − wenn es stark regnet zum Beispiel. Dann wollen oder können die Lehrer nicht kommen.

Benedikts Nachfolger hat Heldenstatus. Papst Franziskus‘ Ansehen liegt meilenweit vor allen anderen, ähm, Autoritäten im Land. In einer aktuellen Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts haben 88,6 Prozent der Befragten ein positives Bild vom Papa argentino. Zum Vergleich: Präsidentin Cristina Kirchner schafft gerade 27,7 Prozent; Hauptstadtbürgermeister Mauricio Macri, der im Oktober 2015 ihr Nachfolger werden will, kommt auf 42,2 Prozent.

Wallfahrt nach Luján (2013)

Die Zeitschrift »Noticias« hat übrigens jüngst berichtet, der Papst sei sehr sauer auf all die Regierungsleute, die ihn jetzt besuchen. Als er noch Jorge Mario Bergoglio hieß und Erzbischof von Buenos Aires war, haben sie ihn nämlich beschimpft, ja gehasst, weil er eine ihrer lautesten Kritiker war. Franziskus wundert sich auch, dass er einige seiner Landsleute bei der Generalaudienz treffe und hinterher höre, er habe ihnen ein privates Gespräch gewährt. »Wird das eine deformación argentina werden?«, fragt er. Der Text endet mit einem Zitat, das wohl nur ein argentinischer Papst bringen kann: »Sie halten mich für eine französische Prostituierte.«

»Padre Adolfo, wie geht’s?« Kuss auf die Wange. Im vorigen Jahr hatte er mir als einziger die Wahrheit gesagt: dass es noch sehr weit sei nach Luján. Als er das hört, lacht er. »Und ist es noch weit?«, frage ich. »Aber sag mir bloß nicht die Wahrheit!«

»Es ist nicht mehr weit. Das ist die Wahrheit.«

21.30 Uhr.

Ich brauche einen Wanderstock. Dringend.

21.35 Uhr.

Es werden Besenstiele verkauft.

Wallfahrt nach Luján (2014)

21.40 Uhr.

Ich kaufe doch keinen Besenstiel.

21.45 Uhr.

BESENSTIEL!

22 Uhr.

Plötzlich steht ein Mann neben mir, deutet auf meinen Hut und krempelt dann seine Hose ein Stück hoch, um sein Tattoo vom Quilmes Atlético Club zu zeigen. Fette Umarmung. Dos Cerveceros. Zwei Bierbrauer. So nennen wir uns, weil aus Quilmes Argentiniens bekanntestes Bier kommt. Er ruft gleich seine Freunde herbei: »Hey, wir haben sogar Fans in Deutschland.«

Wallfahrt 9

22.15 Uhr – General Rodríguez.

Das letzte Drecksnest vor Luján. Noch 16 Kilometer. Vor einem Jahr lagen Pilger links und rechts der Straße im Gras. Viele schliefen. Jetzt ist alles aufgeweicht vom Regen. Dafür werden wir, auf den letzten Metern sozusagen, gut versorgt. Helfer reichen Wasser, Kekse, Kakao und Mate cocido, also Teebeutel-Mate, der nur halb so gut schmeckt wie der echte. Die Versorgung ist überhaupt sehr gut. Es gibt auf der ganzen Strecke 57 medizinische Stützpunkte; ob Massage oder Blasenaufstechen: Die Hilfe ist kostenlos.

General Rodríguez am 5. Oktober 2013

General Rodríguez am 5. Oktober 2013

Am 5. Oktober 2013 wurde mir in General Rodríguez mein Quilmes-Hut geklaut. Okay, in Wahrheit habe ich ihn verschenkt, an einen Würstchengriller, der behauptete, aus Quilmes zu sein. Aber der angebliche Diebstahl ist mir weniger peinlich.

Angeblicher Mützendieb (2. v. l.)

Angeblicher Mützendieb (2. v. l.)

»He, du hast ja deinen Hut noch auf«, sagt Cristian, als wir die Stadt verlassen haben.

23 Uhr.

Noch zwei Stunden. Schätze ich. Niemandsland. Nur noch wenige Stände. Am Straßenstrand stehen Autos mit einer Pappe an der Frontscheibe: »Remís 50 Peso«. Die Besitzer würden einen also für umgerechnet drei Euro (Schwarzmarktkurs) zur Jungfrau bringen.

So kurz vorm Ziel.

Das ist gemein.

Und ungemein verlockend.

»Piranhas!«, sagt Cristian. »Nicht hingucken!«

23.45 Uhr.

Dort hinten bei den Lichtern ist die Brücke, die vorletzte. Ich kann sie nicht sehen, aber ich glaube Cristian jetzt alles. Von dort sind es nur noch acht Kilometer nach Luján. 90 Prozent haben wir geschafft. Sagt Cristian. Er hält das offenbar für eine motivierende Nachricht.

Zwanzig Minuten später, unter der Brücke, sticht er mir mit seinem Haustürschlüssel eine kirschgroße Blase auf. Sollten wir noch mit den Priestern sprechen, die dort aufgereiht sind? Schnelle Beichte? Ach nee, habe ich im vorigen Jahr gemacht, und es war nicht so ergiebig. Der Priester fragte, woher ich käme, und überlegte dann, welche deutschen Wörter er kenne. Und? Tja, »und«.

Wallfahrt nach Luján (2014)

Unter der vorletzten Brücke: noch acht Kilometer bis nach Luján (2014)

Cristian kann »Guten Tag« sagen, »Arsch« und seit General Rodríguez »Ich heiße Cristian«.

Nedy und ich cremen noch mal die Füße mit »Diclofenac« ein. Ich nehme meine dritte grüne Pille.

»Ist für dich die letzte heute, mein Freund«, sagt Cristian.

Sonntag, 0.15 Uhr.

Bei jedem Motorrad, das vorbeifährt, bei jedem Auto, das hupt, damit wir den Weg freimachen, selbst bei dem Jungen auf dem Fahrrad rufen wir: »¡Trampa!« Das bedeutet: Mogelei! Ein Baby im Kinderwagen ist auch trampa.

Nur auf eigenen Füßen zählt.

0.30 Uhr.

Ein Rollstuhl überholt uns. Trampa! Ja, auch unser Humor kriegt langsam Blasen.

0.40 Uhr.

Cristian erzählt, es gebe auch eine viertägige Wallfahrt, die von Buenos Aires nach San Nicolás de los Arroyos führe und 240 Kilometer lang sei. Könnten wir ja im nächsten Jahr machen.

Mal sehen.

0.55 Uhr.

Wir reden kaum noch. Es ist alles gesagt. Wir sind gleich da. Gewiss.

Jeder Schritt tut weh. Ich kann die Schmerzen nicht mehr orten. Es brennt unten und oben, vom großen Zeh bis zur Hüfte.

Ringsum allgemeines Humpeln. Mit krummem Rücken. Vornübergebeugt. So geh’n die Gauchos.

1 Uhr – Luján.

Luján! Luján! Luján! Luuuuuujaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan. Also: der Ortseingang. »Brauchst du wieder eine Massage?«, fragt Cristian.

»Weiter!«

1.02 Uhr.

Kurze Pause. Mehr »Diclofenac«. Warum bloß habe ich mich diesmal nicht massieren lassen?

Massage in Luján am 5. Oktober 2013

Massage in Luján am 5. Oktober 2013

1.04 Uhr.

»No falta nada«, sagt Cristian. Es fehlt nun wirklich nichts mehr, wir sind im Grunde angekommen. Zum wievielten Male eigentlich? Ein Wagen mit Lautsprecher überholt uns. »Menos que 40 cuadras«, spricht ein Junge ins Mikrofon. »Weniger als 40 Blocks.«

Ein Häuserblock, das sind in Argentinien, wo die Städte von oben wie Schachbretter aussehen, 110 Meter. Noch 4,4 Kilometer? Viertausendvierhundert Meter? La puta que me parió.1 Dreizehntausendzweihundert Schritte. Dreizehntausendzweihundertmal dieses Gefühl, dass der Fuß auf Glut geht. Nedy, der dritte Mann, hat’s auch gehört und guckt noch niedergeschlagener als ich.

»Er hat gesagt: weniger als 40!«, sagt Cristian. »¡Vamos muchachos, no falta nada!«

1.47 Uhr.

Wir sind da. Vor der Basilika steht ein Priester mit Mikrofon, begrüßt die Pilger und fragt, woher sie kämen.

»Chaco

»Herzlich willkommen.«

»Formosa

»Willkommen. Alles gut?«

»Córdoba.«

»Ihr habt’s geschafft!«

»Alemania.«

»Woher?«

»Alemania!«

»Ich verstehe nicht. Komm mal näher.«

»Aaaaa-leeee-maaaaa-niiiiiii-aaaaaa!«

Schweigen.

Wallfahrt 12

Wallfahrt 11

Schlafende Pilger in der Basilika von Luján (2013)

Schlafende Pilger in der Basilika von Luján (2013)

 

  1. »Die Hure, die mich geboren hat.« Argentinischer Fluch []

Pilgern mit neuneinhalb Zehen

von CHRISTOPH WESEMANN

Morgen um 11 Uhr werde ich mit meinem Sherpa Cristian Caballero, den meine Töchter respektvoll »el Señor« nennen, zum zweiten Mal zur Jungfrau von Luján pilgern. 70 Kilometer lang ist die »Peregrinación juvenil«, die Wallfahrt der Jugend. (Manche behaupten auch: 80 Kilometer.)

Im vergangenen Jahr, bei der 39. Auflage, als zwei Millionen Leute gepilgert sind, waren wir fast 15 Stunden unterwegs, was wohl vor allem daran lag, dass ich ein bisschen zu oft die Stände mit den choris, den argentinischen Bratwürsten, angesteuert habe.

 

Morgen wollte ich eigentlich schneller sein. Vor zwei Wochen habe ich mir allerdings beim panischen Wiederherstellen der Wohnung nach neuntägiger Abwesenheit der Frau am Badtürrahmen den rechten kleinen Zeh gebrochen. Es wird also eher später.

Ich werde Cristian, wie im vergangenen Jahr, nach ungefähr einer halben Stunde zum ersten (und nicht zum letzten) Mal fragen, ob es noch weit sei, und er wird antworten: »Falta poco, Griesdof.« Frei übersetzt: Wir sind praktisch schon da. »Falta muy poquito«, wird er später sagen, es fehlt jetzt also nur noch ein bisschen, bis irgendwann bei Einbruch der Dunkelheit das Straßenschild kommt, auf dem »Luján 28 km« steht, und ich vorschlage, ein Taxi zu nehmen.

»Falta nada, Griesdof. ¡Vamos!«

Ich hape fertig

von CHRISTOPH WESEMANN

Herr T. hat ja schon ausgeplaudert, dass ich heute an der berühmten Wallfahrt nach Luján teilnehme. Um 10 Uhr (Ortszeit) werde ich Cristian vor dem Stadion von Vélez Sársfield im Stadtteil Liniers treffen – und dann geht’s los. Nein, ach Gott, es geht natürlich nicht gleich los. Weil sich Cristian als guter Argentinier ordentlich verspäten wird, werde ich auch nicht pünktlich auftauchen, und weil er weiß, dass ich mich seinetwegen verspäte, glaubt er, sich meinetwegen verspäten zu können, was ich wiederum weiß und deshalb … aber lassen wir das. Vor uns liegen 50 Kilometer, und Cristian rechnet damit, dass wir unser Ziel, die Basilika von Luján, gegen Mitternacht erreichen. Also um zwei.

Es soll nicht regnen, und für die Nacht sind acht Grad vorhergesagt. Ich nehme mit: meinen Poncho aus Bolivien, einen Hut vom Quilmes Atlético Club, Zahnseide für die Reste vom Choripán, das ich unterwegs reichlich essen werde, Feuchttücher, Sonnenbrille, meine Mate-Ausrüstung (Thermoskanne, Becher, Strohhalm, Yerbakraut), Kamera mit Blitzlicht, Schreibblock und zwei Stifte. An den Füßen: Marathonlaufschuhe, mit denen ich in vier Jahren etwa 15 Kilometer gelaufen bin. Pflaster? Pfffff.

Ich habe gefragt, was wir nach unserer Ankunft machen werden, also bis 10 Uhr oder wann auch immer uns ein Bus zurück nach Buenos Aires bringt. »Das hängt von unserem körperlichen Zustand ab«, sagte Cristian, der seit 2005 jedes Jahr nach Luján pilgert. »Wir können uns ausruhen und dann durch die Stadt laufen, du musst wissen, es sind viele Leute unterwegs, richtig viele Leute, Zigtausende. Aber erst mal schauen wir uns ja die Basilika an. Und sag mal: Du willst wirklich deinen Kram im Rollkoffer transportieren?«

Nein, war ein Scherz. Und dass ich zu Fuß heimkehren würde, natürlich auch.

Weihwasserüberdosis

von CHRISTOPH WESEMANN

Ach Luján, weltberühmter Wallfahrtsort für Spaßoholiker im Umland von Buenos Aires. Der Pilger kann sein Ziel gar nicht verfehlen: El Parque de Diversiones, der Vergnügungspark also, liegt im Herzen der Stadt und präsentiert gleich mal seine Achterbahn. Natürlich wird man später dem Minus-fünf-Millimeter-Sohn nach neuem Brauch wieder allerlei Hosentaschenabfall in die Turnschuhe füllen, fürchtend, die obligatorische Mindestgröße von einszwanzig für Achterbahnpassagiere werde geprüft. Aber wir sind ja nicht mehr in Frankreich.

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Luján bietet ordentlich Rambazamba, und Musik liegt auch in der Luft (genauso wie Müll am Boden). Weil überdies Straßen und Wege entweder schon verfallen sind oder sich intensiv darauf vorbereiten und Toiletten mit Mülleimern um die Wette Versteck spielen, ist es bis zum Gefühl, Darwins Proband zu sein, nicht mehr weit. Survival of the Fittest? Dann schnell hinüber zu den Luftgewehren, zu Karussell, Autoscooter, Sessellift, Geisterbahn und Grillplatz.

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Eine bedeutende Attraktion des Vergnügungsparks ist eine sehr echt wirkende Riesenkirche, die Basilika der Jungfrau von Luján heißt und nach der Schutzpatronin Argentiniens benannt ist. Auch mit der Innenausstattung hat man sich Mühe gegeben. Alles ziemlich detailgetreu. Auf dem Vorplatz stehen – hübscher Einfall! – als Geistliche verkleidete Argentinier und segnen alles weg, was ihnen hin- und hochgehalten wird: Babys, Frauenköpfe, Plastikflaschen mit angeblich heiligem Wasser.

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Einen Teil seines Umsatzes macht der Vergnügungspark offenkundig mit Souvenirs. Verkauft werden Jungfrau-Amulette an Ketten, Mates mit dem Gesicht des lässigsten Papstes aller Zeiten und natürlich die roten Bändchen, die der Argentinier gern an Auto, Moped oder Laster knotet, damit Gauchito Gil, der Volksheilige der hiesigen Landstraßen, für eine unfallfreie Fahrt sorgt. Die Ständchenbetreiber tragen allesamt einen weißen Kittel, und wer nach dem Grund dafür fragt, fängt sich eine Lügengeschichte ein.

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Das ist eine interne Vorschrift. Viele Touristen fotografieren die Basilika unserer Jungfrau. Der Kittel verhindert, dass irgendein Verkäufer im Muskelhemd und vielleicht noch mit einem Arm voller Tätowierungen abgelichtet wird. Viele Fotos bekommt ja sogar der Vatikan (ein anderer weltberühmter Vergnügungspark, Anm. d. Red.), und da geht’s auch um unseren Ruf als heiliger Ort Argentiniens.

Aber wie wurde Luján eigentlich zu diesem Wallfahrtsort?

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Vogel

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Der Legende zufolge bestellte sich der in der Provinz Santiago del Estero wohnhafte Portugiese Antonio Farías Saá 1630 einen Daddelautomaten aus Brasilien. Der Transportkonvoi machte bei seiner Reise von Buenos Aires aus nach Norden Halt in einer Gegend etwa 40 Kilometer östlich von Luján. Als die Reise fortgesetzt werden sollte, blieb der Karren, in dem sich der Daddelautomat befand, in der Erde stecken und bewegte sich nicht weiter. Als man das Paket mit dem Automaten herunternahm, konnte man den Karren leicht weiterbewegen. Man sah dies als Zeichen Gottes an, dass der Daddelautomat an diesem Ort bleiben sollte, und übergab ihn daher an den Inhaber des Feldes, der ihm einen Jahrmarkt errichtete, der alsbald von Pilgern besucht wurde. Ein von Kap Verde stammender junger Sklave namens Manuel wurde ihr erster Chef.

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Als 1663 ein neuer Fahrweg nach Westen (die heutige Ruta Nacional 7, die durch Luján führt) eingeweiht wurde, blieb die Gegend, in der der Jahrmarkt stand, weit abseits des Verkehrs. Als der Jahrmarkt daraufhin immer weniger besucht wurde und immer weiter heruntergekommen war, bot 1671 eine Frau aus dem Ort Arbol Solo, dem heutigen Luján, an, einen Jahrmarkt dort zu errichten. Laut der Legende verschwand der Daddelautomat jedoch dreimal unerklärlicherweise und erschien wieder auf dem alten Jahrmarkt. Erst als man dem Automaten Prozessionen und Messen widmete und zuletzt auch den Sklaven Manuel kaufte und als Chef einsetzte, blieb er angeblich am neuen Ort.

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1685 wurde schließlich der erste Jahrmarkt in Luján errichtet. Der Pilgerstrom nahm immer weiter zu, so dass man 1748 einen größeren Rummel baute. Nach der Unabhängigkeit wuchs die Stadt, die zwischenzeitlich auch militärisch im Krieg gegen die Indianer wichtig geworden war, immer weiter an, dasselbe passierte mit dem Pilgerstrom. 1864 wurde die Stadt ans Eisenbahnnetz angebunden. Zwischen 1887 und 1930 wurde schließlich der heutige Jahrmarkt gebaut. Seitdem ist Luján der bedeutendste Pilgerort Argentiniens, jedes Jahr im Oktober gibt es einen Pilgermarsch aus Buenos Aires nach Luján, der mitunter Zehntausende zählt.

So steht’s ungefähr bei Wikipedia.

Der siebenjährige Achterbahnsüchtige hat sich übrigens mit dem heiligen Wasser eingedeckt, um damit das Fußballtrikot seiner Herzensmannschaft aus Quilmes vor jedem Spiel zu benetzen. Mein Fläschchen ist im Auto, obwohl ja dank Bändchen schon Gauchito Gil auf mich aufpasst. Aber man weiß ja nie.

Ich kram‘ die Fotoalben vor. Hier, sieh mal, das war vor zwölf Jahr‘n,
Da sind wir nach Saint-Jean gefahr‘n
Und auch in Lourdes vorbeigekommen.
Und von der Quelle mit dem Rummel, der dir jeden Glauben raubt,
Hast du für Hans, der daran glaubt,
Einen Kanister mitgenommen.
Und als kurz vor Vic-Fézensac das Auto Kühlwasser verlor,
Holtest du den Kanister vor,
Um ihn andächtig aufzuschrauben.
Dann fülltest du den Kühler auf, ich traute meinen Augen nicht,
Doch seitdem ist der Kühler dicht!
Da soll man nicht an Wunder glauben?!

Reinhard Mey: Nein, ich laß dich nicht allein


Argentinische Helden

Diego Maradona, gezeichnet von Danü (c)

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Musik: Somos de acá

Steckbrief

Wir sind schnell.
Wir sind Wortmetze. Wir haben einen profunden geistes-
wissenschaftlichen Hintergrund. Wir sind böse, sexy und klug. Wir können saufen wie die Kutscher, haben Kant gelesen und nicht verstanden, aber das merkt keiner, und schlafen nie.


2012 von Christoph Wesemann in Buenos Aires gegründet. Derzeit im Exil. (Berlin)