In anderen Ländern mit großen Gegensätzen lässt sich aus der Summe der Kontraste eine Essenz, ein Destillat der Seele eines Landes bilden. In Argentinien funktioniert das nicht. Niemals hat hier eine Galvanisierung stattgefunden, niemals sind die Argentinier zum Amalgam einer Nation verschmolzen wie in den Vereinigten Staaten – es sei denn, es geht um Fußball und um Maradona.

Jakob Strobel y Serra (Hrsg.): Argentinien. Ein Reiselesebuch, Hamburg 2010 (zitiert aus dem Vorwort).

Statistik

  • Volkszählung 2010: 40 091 359  (2001: 36 260 130, plus 10,6 Prozent)
  • Anteil der städtischen Bevölkerung: 93,1 Prozent
  • Allein in der Provinz Buenos Aires, die fast so groß wie Deutschland ist, leben 15 Millionen Menschen – vier von zehn Argentiniern.
  • Von 2010 bis 2015 soll die Bevölkerung laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen jährlich um 0,86 Prozent wachsen. Das Nationale Statistikinstitut schätzt, dass die Bevölkerungszahl auf 42,4 Millionen steigen wird.
  • Rinderzählung: 50 bis 60 Millionen (und nicht eins lebt im Stall)
  • 6,47 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts investiert das Land in Bildung (Stand: April 2014).

Religion

  • römisch-katholisch: 90 Prozent (Artikel 2 der Verfassung enthält das Bekenntnis zu diesem Glauben)
  • protestantisch: zwei Prozent
  • Die jüdische Gemeinde hat 230 000 Mitglieder und ist damit die größte des Kontinents – und wohl nach New York die zweigrößte weltweiß außerhalb Israels.

Ethnien

  • Mehr als 80 Prozent der Argentinier sind europäischer Herkunft, mit meist italienischen oder spanischen Wurzeln.
  • Mehr als 90 Prozent sind Weiße.
  • Der Anteil der Mestizen soll bei fünf Prozent liegen.
  • Mehr als 600 000 Argentinier gaben 2004/05 an, indigener Abstammung zu sein. Ihr Anteil wird auf ein bis zwei Prozent geschätzt.
  • In Argentinien gibt es 50 000 ansässige Deutsche (deutsche Staatsangehörige mit Pass), davon 30 000 Doppelstaatler.