Ich kann’s mir nicht vorstellen, aber falls Sie sich schon einmal gefragt haben, was das mit der Mate-Sucht der Argentinier auf sich hat, liefere ich Ihnen gern drei Beispiele. (Außerdem wäre es schade um den Kalauer ganz unten. Der nervt mich schon seit Tagen, er will jetzt unbedingt raus.)

1. Im Zoo von Buenos Aires kann man für zwei Pesos warmes Wasser zapfen, um die Thermoskanne wieder aufzufüllen.

2. Mein Wasserkocher hat einen Extra-Mateschalter. Denn das Wasser, das auf  die Blätter der Stechpalme – Yerba (sprich: Scherba) – gegossen wird, darf nicht kochen. Hilfreich wäre es natürlich, wenn der Deckel von alleine aufbliebe. Dann müsste ich zum Nachfüllen nicht den Fünf-Liter-Wassertank in den Schwitzkasten nehmen, weil der Deckel meine linke Hand braucht.

3. Natürlich kommt neben Milch, Eiern und Mehl auch Yerba zum Einsatz, wenn Studenten ihren Abschluss gemacht haben und sich auf der Straße von ihren Freunden einsauen lassen. Ein Namen hat dieser Brauch wohl nicht. Oder ich frage nur Leute, die keine Ahnung haben.

Mate ist für Südamerikaner mehr als ein Getränk. Es ist Geselligkeit und Muße. Man sitzt oder steht zusammen, plaudert und schlürft natürlich durch einen Blechhalm, Runde um Runde. Und »gracias« sagt man erst, wenn man nichts mehr will.

Es gibt unterschiedliche Angaben über den Pro-Kopf-Verbrauch des Krauts – es sollen so sechs bis sieben Kilogramm im Jahr sein. Und natürlich ist Argentinien auch hier Weltspitze. Sagen die Argentinier. Andere (und nicht nur die Uruguayer) sagen: Uruguay.  Ist wahrscheinlich – in Deckung, jetzt: Kalauer! – höhere Matematik.

Mein Mate sieht übrigens so aus: