Eine Freude ist das Einkaufen in Buenos Aires nicht. Dabei sind die Supermärkte hübsch und modern und saubern, und wenn sie das nicht sind, gehören sie meistens den Chinesen und sind wenigstens klein. Ich habe bisher auch nicht gemerkt, dass mir etwas fehlt, das ich aus Deutschland kenne und schätze. Es gibt sogar deutsche Bratwürste, ich habe sie nicht gleich erkannt, aber wahrscheinlich geht es dem Argentinier genauso, wenn er irgendwo in der Mitte Berlins ein schweineteures Rindersteak aus der Pampa seiner Heimat bestellt und eine Münze Fleisch bekommt. Hier isst man ja nicht unter 450 Gramm.

Was nervt, ist allein, dass jeder Einkauf zu einer Art Tagesausflug gerät, was übrigens auch an den Kunden liegt. Die haben hier nämlich mindestens fünf Bank- und sonstige Plastikkarten dabei, von denen zwei grundsätzlich nicht funktionieren und zwei andere nur dazu dienen, Punkte oder irgendetwas anderes zu sammeln, das der Argentinische Supermarktgeheimdienst ASGD) gerne schnüffelt. Wenn man nicht aufpasst, schläft man vor Erschöpfung im Stehen ein, kippt nach vorne und weckt den Wartenden vor einem auf. Und zum Schluss wird noch eine Zeitung gedruckt, ach nein, das ist nur ein halber Meter Rabattmarken. Könnte ich auch mal verlosen.